Die Geschichte des Freisinger Traditionsunternehmens C. Feller
Seit dreizehn Generationen ist der Name Feller eng mit der Weberei und dem Tuchmacherwesen verbunden. Folgt man der Geschichte in die Vergangenheit, dann trifft man im 16. Jahrhundert auf Mathias Feller, der sich von der Steiermark aus auf Wanderschaft begab, um in Lauingen an der Donau sesshaft zu werden und eine Familie aus talentierten Leinenwebern und Tuchmachern zu begründen.Von Generation zu Generation weitergegeben, verfeinerten sein Sohn, seine Enkel und Urenkel das Handwerkswissen stetig, bis Josef Feller im Jahr 1879 die erste „Tuchfabrik J. Feller“ in Lauingen eröffnete. Genauso wie er fühlten sich auch seine Brüder Carl und Ludwig zum Tuchmacher berufen.
1899 gründeten sie ihr eigenes Werk in Schwaig bei Erding. Trotz der Nähe zu München – einem der bedeutendsten Absatzorte für Loden – liefen die Geschäfte schleppend. Es mangelte an geeigneten Arbeitskräften und die Anbindung an die Bahn fehlte. Carl Feller beschloss, aus dem Unternehmen auszusteigen und sich mit einer weiteren Fabrik an einem geeigneteren Standort erneut selbstständig zu machen.1906 | Der Beginn einer Freisinger Äralesen
1914 | Schwierige Zeiten zwischen den Weltkriegenlesen
Doch auch die Jahre zwischen 1919 und 1939 verlangten Opfer von Unternehmensführung und Belegschaft. Im Februar 1923 starb Carl Feller senior. Sechs Jahre zuvor hatte ihm die Stadt Freising den Ehrentitel Kommerzienrat als Dank für seine Verdienste um die wirtschaftliche Förderung verliehen. Ab sofort übernahm sein Sohn die Geschäftsführung.
Ebenso wie die Motorenfabrik Anton Schlüter, die Maschinenfabrik Anton Steinecker oder die Baufirma Karl Kriechbaum griff auch er auf das Mittel des selbst gedruckten Notgelds in Form von Gutscheinen zurück, um seine eigene Belegschaft vor dem Verfall der Währung zu schützen. Die Tuchfabrik Feller gab damals Gutscheine über 20 000, 50 000 und 1 Million Mark aus.
1948 | Eine Glocke für St. Peter und Paullesen
1956 | Aufschwung, Kampenwand & Ehrenbürgerlesen
Die folgenden Jahre waren geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung des Unternehmens, Exporte nach ganz Europa und in die USA ermöglichten die Modernisierung der Unternehmensausstattung. Zur Erholung stellte die Familie Feller ihren Mitarbeitern die private Norbert-Carl-Hütte an der Kampenwand als Ferienhaus zur Verfügung. Am 19. Oktober 1956 – zum 50-jährigen Betriebsjubiläum – ernannte Freisings Oberbürgermeister Max Lehner den Unternehmer Carl Feller zum Ehrenbürger der Stadt.
1964 | Pfingst-Unwetterlesen
1970 | Abriss & Neubau: ein Neuanfanglesen
Mit hohem finanziellen Aufwand wurden das Gebäude wieder instand gesetzt und neue Maschinen angeschafft. Um sich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung am Weltmarkt, billigeren Produktionsmöglichkeiten in den Dritte Welt Ländern und den ständigen Kostensteigerungen zu stellen, schloss sich die Tuchfabrik C. Feller mit der Firma Loden-Frey aus München zusammen. Damit konnte die Spinnerei noch einmal erweitert werden. Die Weberei hingegen musste im September 1970 stillgelegt werden. Dadurch konnte die Produktion weitere vier Jahre bis 1974 aufrecht erhalten werden.
Dann verlangte der weltweite Aufschwung seinen Tribut: Die Tuchfabrik schloss im Februar ihre Pforten, die Firmengebäude wurden an den Landkreis Freising verkauft. Das alte Klostergebäude wurde saniert, die Fabrikhallen zum größten Teil abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.Bis heute ist das nach wie vor im Familienbesitz gebliebene Ladengeschäft in den Arkaden bestehen geblieben und erinnert an die bewegende Geschichte der Tuchmacherfamilie Feller.
2015 | Geschäftsaufgabelesen
Nach vielen Jahren schlossen wir unsere Tore und öffneten am 19.12.2015 das letzte mal das Geschäft.
Die Zeit ist gekommen, Mode Feller öffnete am 19. Dezember 2015 zum letzten mal seine Tore. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren Kunden verabschieden und bedanken uns für die jahrelange Treue und Verbundenheit.
Ihr Rupert Feller & Team